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Konfi-Cup am 24. Juni 2014

Was haben Kirche und Fußball gemeinsam?

 

So wurde ich beim diesjährigen Konfi-Cup in Mardorf gefragt. Zwei jugendliche Teamer führten ein Interview für einen Jugendgottesdienst. Vorausgegangen waren die Fragen: „Was verbinden Sie mit Fußball?“ und „Was verbinden Sie mit Kirche?“

 

Einmal im Jahr treten Konfirmanden aus den Gemeinden der Regionen Nord und Mitte unseres Kirchenkreises auf dem Fußballplatz gegeneinander an. Alle haben viel Spaß; Freunde, Eltern und Großeltern feuern die Jugendlichen mit Begeisterung an. Der Konfi-Cup – auch in diesem Jahr eine gelungene Gemeinschaftsaktion. Und da bin ich schon bei meiner Antwort auf die Frage der Jugendlichen: Was haben Fußball und Kirche gemeinsam? Es geht hier wie dort um Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft spielen und arbeiten Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen zusammen. Bei der WM in Brasilien erleben wir in allen Mannschaften Männer mit sehr unterschiedlichen Spielstärken: stark in der Verteidigung, verlässlich im Mittelfeld oder unberechenbar, fantasiereich, schnell im Sturm. Wenn’s gut geht dazu ein sicherer und erfahrener Torwart. Jeder trägt an seinem Platz zum Gelingen des Ganzen bei. Nicht zu unterschätzen sind die Fans auf der Tribüne. Es ist eine Freude, zu sehen, wie gerade die südamerikanischen und afrikanischen Mannschaften ihre Tore tanzend feiern. Da ist eine lebendige Gemeinschaft spürbar. Genau so haben wir es auch beim Konfi-Cup erlebt. Die Unterstützung der Spieler auf dem Feld durch Eltern und Freunde ist ganz wichtig, nicht nur, um den Sieg gemeinsam zu feiern, auch um eine Niederlage gemeinsam wegzustecken.

 

In der Kirche erleben wir genau dies, dass Frauen und Männer, Junge und Alte sich mit ihren unterschiedlichen Begabungen einbringen, um gemeinsam etwas zu bewegen. Und auch hier geht es darum, nicht nur die großen Freuden des Lebens miteinander zu feiern, sondern auch traurige Erfahrungen gemeinsam zu tragen. Paulus ermutigt uns: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“ (Römer 12, 15). Darin bewährt sich eine Gemeinschaft, dass wir nicht nur miteinander jubeln können, sondern dass wir einander beistehen inmitten von Enttäuschung, Trauer, Ängsten und Sorgen. 

Der Druck für die Fußballspieler, den Sieg zu erringen, ist unglaublich, vor allem während der WM. Das unterscheidet Fußball und Kirche deutlich voneinander. In der Kirche kann jede und jeder „mitspielen“, nicht nur „die Besten“. Voraussetzung ist allein die Freude am Zusammenspiel, die Begeisterung, in der christlichen Gemeinschaft Zusammenleben zu gestalten. 

 

Aber eines verbindet dann doch noch Kirche und Fußball: hier wie dort liegt das, was uns gelingt, nicht allein in unserer Hand. Im Fußball gehört auch eine Portion Glück mit zum Sieg. In der Kirche hoffen wir, dass Gott unser Werk gelingen lässt, dass er uns durch seinen Geist Kraft und Mut für unser Tun schenkt.

Eines ist klar: „Ganz ohne Fußball, das wär’ schade, wozu gab Gott uns Fuß und Wade?“ Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude als Zuschauer bei der WM und – seien Sie herzlich eingeladen, aktiv in der Kirche mitzuspielen!

 

Ulrike Dörries-Birkholz

Pastorin in der Johanneskirchengemeinde in Otternhagen

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